Wie oft sollte ein Neugeborenes an die Brust und woher weiß ich, ob mein Liebling satt wird? Hier erfährst du alles über die optimale Trinkmenge eines Babys.
„Bekommt es nicht genug Milch?“, fragen sich Eltern, wenn das Kleine kurz nach dem Stillen schon wieder an die Brust möchte. „Kann mein Kind zu viel trinken? Wird es nicht zu dick?“, sorgen sich wiederum andere.
Die Frage nach der optimalen Trinkmenge für Babys beschäftigt die meisten frischgebackenen Mütter und Väter.
Hier geht’s zu unserem „Milchpumpen Ratgeber“.
Mir ging das in den ersten Tagen nicht anders. Ich verschlang Stillratgeber, surfte auf Mamiforen und war am Ende doch verunsichert.
Als Mama einer heute Dreijährigen kann ich nach einer langen und erfüllenden Stillbeziehung raten: ruhig bleiben!
In der Regel sind diese Sorgen unbegründet.
Ein reifes und gesundes Baby kann gewöhnlich sehr gut zeigen, wann es Hunger hat und es ist empfehlenswert, dich hier von deinem Kind leiten zu lassen.
Auch gilt: Ein Baby darf so viel Muttermilch, bzw. Pre-Nahrung trinken, wie es möchte.
Ein Zuviel gibt es hierbei nicht. Wenn dein Kleines gedeiht und konstant zunimmt, kannst du darauf vertrauen, dass es genügend Milch bekommt. Da das mit dem Vertrauen erfahrungsgemäß nicht immer so einfach ist, habe ich hier dennoch einige Mengenangaben als Anhaltspunkte für dich.
Die Trinkmenge bei Neugeborenen
Wusstest du, dass der Magen eines Neugeborenen etwa so groß ist wie eine Kirsche?
Ganz schön klein, nicht wahr?
Kein Wunder also, dass die Trinkmenge pro Mahlzeit in den ersten Tagen nur sehr gering ist und das Baby dafür sehr häufig an die Brust möchte.
Damit lässt sich die Größe des Babymagens vergleichen:
Nicht nur nimmt der Magen an Größe zu, er wird auch dehnbarer und dein Kleines kann mit jedem Tag ein wenig mehr Milch trinken.
Beachte hierbei auch, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch in dieser Anfangszeit sehr stark verändert.
In den ersten Tagen produziert die Brust Kolostrum.
Diese goldgelbe Milch hat einen etwas geringeren Energiegehalt als reife Muttermilch, dafür ist sie sehr reich an Vitaminen, Proteinen und Abwehrstoffen.
Ab dem dritten Tag etwa beginnen die Brüste reife Muttermilch zu bilden. Um die Milchbildung anzuregen, empfiehlt es sich, das Neugeborene möglichst häufig anzulegen. Die Trinkmenge beim Baby beträgt am Tag der Geburt pro Mahlzeit zwischen 2 und 20 ml. In der ersten Zeit steigert sich diese Menge täglich um etwa 10 ml.
Folgende Tabelle gibt die durchschnittlichen Trinkmengen pro Mahlzeit und Tag an. Lass dich durch Milliliterangaben aber nicht verunsichern. Nicht jedes Baby trinkt gleich viel und auch schwankt die Milchmenge von Mahlzeit zu Mahlzeit. Bei Stillkindern weißt du sowieso nicht, wie viel dein Kleines getrunken hat, doch auch Fläschchenbabys kannst du mit Pre-Nahrung nach Bedarf füttern.
Wieviel Milch braucht mein Baby ?
1. Tag | 2 – 20 ml |
2. Tag | 10 – 20 ml |
3. Tag | 20 – 30 ml |
4. Tag | 30 – 40 ml |
5. Tag | 40 – 50 ml |
6. Tag | 50 – 60 ml |
7. Tag | 60 – 70 ml |
8. Tag | 70 – 80 ml |
9. Tag | 80 – 90 ml |
10. Tag | 90 – 100 ml |
So lässt sich die Trinkmenge fürs Baby berechnen
Nach den ersten Lebenstagen hängt die Trinkmenge weniger vom Alter, sondern mehr vom Gewicht des Babys ab. Du kannst die empfohlene Menge ganz einfach mit dieser Formel berechnen:
Hieraus ergeben sich folgende Trinkmengen:
Gewicht des Babys | Trinkmenge pro Tag |
3500 g | 580 ml |
4000 g | 670 ml |
4500 g | 750 ml |
5000 g | 830 ml |
Ab 6000 g | Maximal 1000 ml |
Woran erkenne ich, dass mein Baby ausreichend trinkt?
Du machst dir Sorgen, dass dein Liebling nicht genügend Milch bekommt?
Dann geht es dir wie vielen frischgebackenen Eltern.
Dies gilt vor allem für Mütter, die ihr Baby stillen, da hier nicht wie beim Fläschchen eine Milliliterskala anzeigt, wie viel das Kleine zu sich genommen hat.
Es gibt aber einige zuverlässige Zeichen, die dir zeigen, dass dein Baby genügend trinkt.
- Hörbares Schlucken an der Brust: Dass Milch fließt, erkennst du daran, dass dein Baby fleißig schluckt. Zwischendurch macht es hin und wieder kleine Pausen, um danach weiter zu saugen und zu trinken.
- Zufriedenheit nach dem Stillen, beziehungsweise Füttern: Hat ein Baby Hunger, ist es unruhig und ballt seine Hände oft zu Fäusten. Während des Trinkvorgangs wird es immer entspannter und öffnet seine Fäustchen nach und nach.
- Weichere Brust: Auch an deinen Brüsten erkennst du, dass dein Kind gut getrunken hat. Vor dem Stillen sind diese deutlich voller und schwerer als danach. Dies gilt vor allem für die ersten sechs Wochen der Stillzeit.
- Ausreichend Urin: In den ersten Lebenstagen ist die Urinmenge noch sehr gering. Ab dem 7. Tag sollten es vier bis fünf volle Einwegwindeln, bzw. sechs bis acht nasse Stoffwindeln pro Tag sein.
- Häufigkeit des Stuhlgangs: In den ersten Wochen macht dein Baby fast immer während oder kurz nach dem Stillen sein großes Geschäft. Mindestens drei- bis fünfmal sollten es innerhalb von 24 Stunden sein. Ab der vierten Woche variiert die Stuhlmenge von Baby zu Baby sehr stark. Von mehrmals täglich bis zu einmal in 14 Tagen gelten dann als normal bei vollgestillten Kindern.
- Gewichtszunahme: Anhand des Gewichts lässt sich sehr gut erkennen, ob dein Baby genügend Nahrung zu sich nimmt. Dabei ist es normal, dass Neugeborene in den ersten Tagen zunächst etwas abnehmen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen sollte das Geburtsgewicht wieder erreicht sein. Achte danach darauf, dass dein Baby stetig an Gewicht zunimmt und wiege es etwa einmal pro Woche.
Diese Gewichtszunahmen pro Woche gelten als normal:
1. und 2. Monat | 170 – 330 g |
3. und 4. Monat | 110 – 330 g |
5. und 6. Monat | 70 – 140 g |
7. bis 12. Monat | 40 – 110 g |
Wie oft soll mein Baby trinken?
Am besten ist es, dein Baby nach Bedarf zu stillen. Achte darauf, wann es Hunger hat und lege es dann an die Brust.
Stillen nach einem festen Zeitplan hingegen erzeugt nur unnötigen Stress.
Schließlich funktioniert ein Neugeborenes nicht wie ein Uhrwerk und sein Bedarf an Nahrung variiert über den Tag hinweg stark. Auch wenn du dein Kind mit dem Fläschchen ernährst, kannst du es mit Pre-Nahrung so oft füttern wie es möchte.
Babys trinken im Schnitt pro Tag etwa acht Mal, wobei es Kinder gibt, denen sechs Mahlzeiten ausreichen, während andere bis zu 18 Mal an die Brust wollen.
Ein häufiges Stillen ist also völlig normal.
Mit der Zeit werdet ihr sicher euren Stillrhythmus finden, wobei sich dieser (vor allem nach Wachstumsschüben) auch immer wieder verändern kann.
Die folgende Tabelle zeigt die Trinkmenge pro Tag und pro Mahlzeit in Abhängigkeit vom Gewicht des Babys an.
Wie gesagt, handelt es sich hierbei nur um Durchschnittswerte. Jedes Baby is(s)t schließlich anders.
Gewicht deines Babys | Tägliche Trinkmenge | Durchschnittliche Menge pro Mahlzeit (bei 8 Mahlzeiten) |
3500 g | 580 ml | 70 ml |
4000 g | 670 ml | 85 ml |
4500 g | 750 ml | 95 ml |
5000 g | 830 ml | 105 ml |
Woran erkenne ich, dass mein Baby zu wenig trinkt?
Zunächst einmal sei gesagt: Wenn dein Baby gefühlt ständig an die Brust möchte, ist dies kein Hinweis darauf, dass es nicht genug Milch bekommt. Das sogenannte Clusterfeeding tritt vor allem am Abend, bei Krankheiten, Zahnungsbeschwerden und bei Wachstumsschüben auf. Auch ist Stillen weit mehr als nur Ernährung, sondern oft möchte dein Baby an die Brust, weil es Nähe oder Trost braucht.
Nimmt dein Baby jedoch nicht seinem Alter entsprechend zu, solltest du dich an euren Kinderarzt wenden. Dies gilt ebenso, wenn dein Kind Anzeichen von Flüssigkeitsmangel aufweist.
Welches sind die Anzeichen für Flüssigkeitsmangel bei Babys?
- Die Fontanelle ist eingesunken.
- Hautfalten bleiben länger stehen und bilden sich nicht sofort zurück.
- Schleimhäute sind trocken.
- Augen und Wangen sind eingesunken.
- Das Kind wirkt apathisch.
- Wenig Urin, der nicht hellgelb, sondern dunkelgelb bis orange ist.
Wie bringe ich mein Baby dazu, mehr zu trinken?
Nimmt dein Baby nicht genügend zu oder hast du das Gefühl, es trinkt nicht genug, kann euch Folgendes helfen:
- Häufiges Anlegen: Lege dein Baby möglichst oft an beide Brüste an. Hierdurch wird die Milchproduktion gesteigert. Auch verändert sich der Fettgehalt der Milch im Laufe des Stillvorgangs. Am Anfang kommt zunächst Milch mit relativ hohem Wassergehalt, die den Durst löscht. Gegen Ende ist die Muttermilch dann sehr kalorienhaltig und macht dein Baby satt und zufrieden.
- Bequeme Stillposition: Ob im Sitzen oder Liegen – findet eine Position zum Stillen, die für euch beide komfortabel ist.
- Ruhiges Ambiente: Zu viel Besuch und zu viel Stress können sich negativ auf das Stillen auswirken. Versucht, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, in der sich Mama und Kind entspannen können.
- Keine anderen Getränke: Widerstehe auf jeden Fall der Versuchung, deinem Sprössling vor der Beikosteinführung Wasser, Tee oder andere Getränke anzubieten. Babys sollten in den ersten sechs Monaten nur Milch zu sich nehmen.
- Stillberaterin: Habt ihr kleine Anlaufschwierigkeiten beim Stillen, empfehle ich, eine Stillberaterin zurate zu ziehen. Diese kann dir beim korrekten Anlegen und anderen Fragen rund um die Ernährung deines Wonneproppens helfen. Meiner Meinung nach eine absolut lohnenswerte Investition für eine glückliche Stillzeit!
Hier findest du eine Übersicht über Milchpumpen.
Hier findest du Stillberaterinnen
- La Leche Liga: Deutschland | Österreich | Schweiz
- Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen: Deutschland |Österreich
- Verband der Still & LaktasionsberaterInnen: Österreich | Schweiz
Trinkmenge von Babys in der Monatsübersicht
Zusammenfassend findest du hier noch einmal die Trinkmenge pro Mahlzeit sowie die Anzahl der Mahlzeiten pro Tag je nach Alter des Babys. Die Durchschnittswerte sind lediglich Anhaltspunkte. Sofern dein Baby ausreichend zunimmt, aufmerksam und zufrieden wirkt, kannst du davon ausgehen, dass es genügend Milch erhält.
Alter | ml / Mahlzeit | Mahlzeiten / Tag |
1 Tag | 2 – 20 | 8 – 12 |
2 Tage | 10 – 20 | 8 – 12 |
3 Tage | 20 – 30 | 8 – 12 |
4 Tage | 30 – 40 | 8 – 12 |
5 Tage | 40 – 50 | 8 – 12 |
6 Tage | 50 – 60 | 8 – 12 |
7 Tage | 60 – 70 | 8 – 12 |
2 Wochen | 80 | 8 – 12 |
3 Wochen | 90 | 8 – 10 |
4 Wochen | 90 | 8 – 10 |
2 Monate | 100 | 8 |
3 Monate | 100 | 8 |
4 Monate | 100 | 8 |
5 Monate | 100 | 8 |
6 Monate | 100 | 8 |
Quellen:
Volume and Frequency of Breastfeedings and Fat Content of Breast Milk Throughout the Day.
Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren*
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