10 nervige Fragen an Schwangere und die passenden Antworten


Als schwangere Frau möchten die meisten sich wirklich nicht unnötig aufregen. Manchmal ist das aber leichter gesagt als getan, denn während es angeblich unzählige schöne, lustige und leicht zu besprechende Themen gibt, die sich perfekt zum Plaudern mit werdenden Müttern eignen, neigen einige Menschen scheinbar dazu, nur dumme oder nervige Fragen zu stellen.


Aber selbst die besten Zeiten haben Momente, die eigentlich niemand braucht. Nicht nur das, plötzlich hält jeder den Babybauch für Freiwild und streichelt dich ungefragt und dir werden plötzlich sehr intime Fragen gestellt. Das nervt, egal ob Schwiegermutter oder Kollegin.

Und obwohl es eigentlich die immergleichen unoriginellen und indiskreten Fragen sind, kann manch werdender Mutter trotzdem schon einmal die Sprache wegbleiben. Damit das nicht passiert, haben wir hier die üblichen Klassiker einmal zusammengefasst und mit den möglichen passenden Antworten versehen.

1. Hat es lange gedauert, bis es geklappt hat?

Ob man sich schon lange ein Baby wünscht oder ob die Schwangerschaft „zufällig“ war, sollte anderen Menschen absolut egal sein. Die beste Antwort ohne potenzielle Streitgefahr ist eine ausweichende, so wie „Wir sind super aufgeregt und können es kaum abwarten“.

Manchmal kann es allerdings sein, dass die Stimmung ohnehin schon angespannt ist. Und kommen indiskrete Fragen auch noch von ohnehin unpassend aufdringlichen Menschen, kann es schwierig sein, eine elegante, gelassene und souveräne Antwort zu geben. Fühlst du dich allerdings tapfer und selbstbewusst, kannst du mit einer ebenso aufdringlichen Rückfrage kontern.

2. Habt ihr schon einen Namen ausgesucht für das Baby?

Wenn du schon einen Namen hast und ihn bekannt geben willst, tu es. Sei darauf vorbereitet, dir jetzt Meinungen einholen, ohne gefragt zu werden. „Bist du sicher, dass du deinem Kind so einen ungewöhnlichen Namen geben willst?“ Eine großartige Möglichkeit, all dies zu vermeiden, ist: „Noch nicht, wir grenzen es ein.“ Oder: „Sie werden es als Erste erfahren.“

Solltest du allerdings in besonders hitzige Debatten verwickelt werden und hast kein Interesse an Glaubensdiskussionen, kannst du dem Gebrabbel ein abruptes Ende setzen, indem du seufzend anmerkst „Es ist wirklich schwierig. Erst wenn man ein Kind benennen muss, merkt man so richtig, wen man alles nicht leiden kann“. Das ergibt verdutzte Gesichter und eine gute Möglichkeit, diese Gesellschaft allein stehenzulassen.

3. Wird das Baby gestillt?

Nicht jede Frau möchte und kann stillen. Ob du stillst, ist sehr individuell. Es besteht einfach keine Notwendigkeit, sich im Voraus zu beweisen und zu erklären. Vor allem, wenn man wieder mit fast religiöser Inbrunst belehrt oder bevormundet wird: „Viel Glück, ich hasse Stillen!“ oder „Es ist das Beste für Ihr Kind, wenn Sie es nicht tun!“

Wie bei allen unaufgefordert persönlichen Fragen musst du zuerst einmal selbst für dich definieren, wo deine Schmerzgrenze liegt. Es ist darum sinnvoll, in erster Linie auf deine eigene Ruhe und Gelassenheit zu achten. Wenn du dich allerdings angegriffen fühlst oder jemanden ganz eindeutig zeigen möchtest, wie unangemessen ein bestimmtes Verhalten ist, solltest du das klar und deutlich vermitteln.

4. Welchen Kinderwagen hast du dir / habt ihr euch ausgesucht?

Die Frage an sich mag harmlos klingen, aber um Kinderwagen ist ein echter Glaubenskrieg ausgebrochen. Es ist kein Babyfahrzeug mehr, sondern ein Statussymbol, das die Besitzer sofort in Lager spaltet. „Bugaboo? Wussten Sie, dass das Kind darin kotzt?“ Oder: „Graco? Hmm. Ich weiß nicht. Das Baby wohnt dann ja quasi tatsächlich im Auto. Sie sollten mehr ausgeben“. Die beste Antwort auf diese Frage lautet: „Wir recherchieren gerade. Aber wenn wir Rat brauchen, dann kommen wir zu Ihnen.“

Ungefragte Produktempfehlungen wirst du während der Schwangerschaft quasi ohne sichtbares Ende erhalten. Und das von Eltern, aber vor allem auch von Menschen, die selbst nichts mit Kinderpflege zu tun haben. Grundsatzdiskussionen sind da geradezu absehbar. Aber du hast auch hier eine gute Chance, ungefragt lästige Schlaumeier elegant zum Schweigen zu bringen. Berichte einfach von deiner Kinderwagenkasse, in der du zusammen mit genialen Tipps auch gleich die finanzielle Unterstützung der Klugscheißer einsammelst. Meist ist das Gespräch dann schon so weit „ruiniert“, dass du nicht einmal mehr erwähnen musst, dass du beim finalen Kauf ganz bestimmt Rat annehmen wirst.

5. Wirst du einen Kreuzstich bekommen?

Erneut eine Frage ohne sinnvollen Zusammenhang und auf jeden Fall ohne leiseste Spur von Respekt und Höflichkeit. Antwort: „Ich weiß es nicht!“ Was folgt, ist mit größter Wahrscheinlichkeit eine ziemlich verstörende und atemlose Beschreibung einer qualvollen Geburt, die dank Kreuzstichstichen nur teilweise überstanden wurde. Am besten sagst du: „Ich werde das mit meinem Freund und meiner Hebamme besprechen.“ Fertig. Und so hast du direkt alle Horrorgeschichten abgewürgt.

Es zeigt sich, so eine Frage hat, vor allem bei nicht direkt engen persönlichen Kontakten eine rein reißerische Ambition. Die Fragenden wollen entweder ungebeten kluge Ratschläge geben, pikante Details erfragen oder einfach ihrem eigenen Ekel Luft machen. Das alles kommt für Schwangere häufig ungefragt, sodass du dich durchaus zur Wehr setzen solltest. Jemand hat eine unangenehme Geschichte? Setz noch einen drauf. Jemand führt sich schlauer als Mediziner auf und gibt dir Ratschläge? Frage nach Details oder danach, ob du das mal sehen darfst. Jemand hält deine Meinung für dumm und will dich bevormunden? Ein guter Zeitpunkt, in Zukunft den Kontakt ohnehin zu meiden.

6. Hast du schon gehört von der Geburt von „XYZ“?

Manche Menschen sonnen sich einfach in den schmerzhaften Erfahrungen anderer Menschen, ohne Geschmack oder Skrupel. Willst du wissen, wie Anna das Wasser mitten auf der Straße brach? Die Station, in der Marlene geboren hat, sah aus wie ein Schlachthaus? Keine Sorge, Höflichkeit passt hier nicht. Unterbrich nur freundlich die Geschichte: „Ich bin wirklich nervös wegen der Geburt, also bitte ich, damit aufzuhören, es mir zu sagen. Lass uns unsere Erfahrungen teilen, wenn ich mit der Geburt fertig bin.“

Wer ohne Zusammenhang, Aufforderung und womöglich noch in einem völlig unpassenden Umfeld solche „Geschichten“ austauschen will, hat entweder gerade sozial einen schlechten Tag, oder offenbart sich indirekt als geschmackloser, indiskreter Schmutzfink ohne Empathie, aber mit viel Freude an pikanten Details. Hoffentlich musst du niemandem in deinem direkten Umfeld ertragen mit solchen Allüren.

7. Kannst du / Könnt ihr euch überhaupt ein Baby leisten?

Eine Schwangerschaft kann dazu führen, dass du ohne Zögern nach Finanzen gefragt wirst. Anstatt direkt deine Kontodaten zu zeigen, um tiefer graben zu lassen, kannst du einfach sagen: „Genau wie alle anderen“ und achselzuckend das Gespräch verlassen.

Leider lässt eine solche Frage nur ganz schwach auf persönliches Interesse und aufrichtiges Mitgefühl schließen. Ganz im Gegenteil lassen sich durch so eine Frage indirekt viele Schlussfolgerungen ziehen, die allerdings alle zu Ungunsten der Fragenden ausgewertet werden können.

Wer so fragt, zeigt mangelnden Respekt vor der Entscheidung und der grundlegenden Lebenskompetenz der werdenden Eltern. Wenn du dich kampfeslustig fühlst, kannst du durch freundliche Rückfragen auf den Grund dieser Missgunst kommen. Lass dich allerdings nicht provozieren, denn das hat bei Menschen mit solchen Fragen gar keinen Zweck.

8. Darf ich deinen Bauch anfassen?

Ob Berühren lästig ist, hängt ganz von der Person ab, die dich berührt. Deine kleine Nichte? Die kann den Bauch gewiss jederzeit tätscheln. Die Frau im Supermarkt? Natürlich nicht, absolut nicht. Es ist völlig in Ordnung zu sagen: „Mir geht es heute nicht gut, tut mir leid!“ Dagegen kann niemand Einspruch erheben.

Allerdings kannst du dich schon einmal darauf gefasst machen, dass diese Respekt- und Distanzlosigkeit nicht verschwinden wird, wenn das Baby auf der Welt ist. Ganz im Gegenteil fühlen sich erschreckend viele zumeist wildfremde Menschen in der Öffentlichkeit befleißigt, Säuglinge und Kleinkindern anzufassen und sogar zu küssen. Sei also am besten resolut, egal, ob ein kleiner fremder Junge deinen Bauch anfassen will oder eine ältere Dame.

9. Bist du sicher, dass das keine Zwillinge (oder noch mehr) sind?

Als erste spontane Reaktion auf diese Frage fallen gleich eine Menge passender Antworten ein. Du musst dich nur entscheiden, ob du in Zukunft noch mit dieser Person zu tun haben möchtest (oder musst), oder ob du diejenige Person deinem Seelenfrieden zuliebe einfach mit verdrehten Augen links liegen lässt.

Vielleicht kann ein Kind noch nicht den Hintergrund verstehen, wenn es eine solche Frage an dich richtet. Auf jeden Fall hat es diese Frage allerdings von vermeintlich spitzfindigen Erwachsenen. Darum solltest du genauer hinschauen, wer dich mit dieser unhöflichen, geschmacklosen und beleidigenden Frage behelligt und dementsprechend deine Rückmeldung gestalten.

10. Was macht ihr / machst du, wenn es kein Junge wird?

Ja, niemand muss sich einbilden, solcherart ignorante Fragen müssten sich moderne, westlich aufgewachsene werdende Mütter nur in schlechten Seifenopern oder angeblichem Reality-TV stellen lassen. Tatsächlich wirst du oft solcherart polemisch aufgeheizte Fragen erhalten und sie reihen sich reibungslos ein mit Fragen nach der Taufe oder dem Beschneiden oder wann und wie du beten wirst.

Am besten achtest du vor allem bei solcherart fragwürdiger Indiskretion auf dein eigenes Seelenheil und lieferst eine sanft beschwichtigende Antwort, um dich und dein ungeborenes Kind auf Nimmerwiedersehen in Sicherheit zu bringen und zwar vor allem in bessere Gesellschaft.

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