Coronavirus in der Schwangerschaft: Wie gefährlich ist es, wenn ich mich damit anstecke?


Das tückische Virus ist immer noch sozusagen in aller Munde, und trotzdem gibt es teilweise noch viele Fragen. Vor allem aus den Reihen der vulnerablen Gruppen wird gleichbleibende Unruhe und Besorgnis laut. Sollten zum Beispiel schwangere und stillende Frauen den COVID-19-Impfstoff erhalten? Vielleicht am besten zusammen mit einem Auffrischimpfstoff ? Aber vor allem stellt sich für Schwangere die wichtige Frage. Wie wirkt sich die COVID-19-Erkrankung auf werdende Mütter und deren ungeborene Kinder aus?


Mit diesem kurzen Ratgeber wollen wir versuchen, für etwas mehr Klarheit und Beruhigung zu sorgen. Allerdings ersetzt auch dieser Ratgeber keine fachärztliche Untersuchung und ist auch nicht als Empfehlung zur medikamentösen Eigenbehandlung vorgesehen. Bei Fragen und Problemen solltest du vor allem zum Schutz deines Kindes immer auf ärztliche Fachanweisungen achten!

Coronavirus in der Schwangerschaft: Wie gefährlich ist es, wenn ich mich damit anstecke?

Wenn eine Mutter COVID-19 hat, kann das Coronavirus im Mutterleib oder während der Geburt auf das Kind übertragen werden. Dies ist jedoch selten und die Infektion verursacht bei Neugeborenen selten Symptome.

Auch bei einer Coronavirus-Infektion im ersten Trimester, also bis zur 12. Woche, scheint nach bisherigen Untersuchungen kein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko zu bestehen. Grundsätzlich erhöht jedoch hohes Fieber im ersten Schwangerschaftstrimester das Risiko für Komplikationen und Missbildungen beim ungeborenen Kind. Insgesamt ist jedoch noch recht wenig über die Auswirkungen einer mütterlichen Infektion auf das Kind während der Frühschwangerschaft bekannt.

Einzelne Studien haben dabei jedoch gezeigt, dass das Risiko einer Totgeburt höher ist, wenn eine schwangere Frau an schwerem COVID-19 erkrankt ist. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass es in diesem Zusammenhang bisher nur wenige Totgeburten gegeben hat und der Stand der Forschung unklar ist.

Wenn du COVID-19 während der Schwangerschaft hast oder hattest, erhältst du zusätzliche Tests, um die Entwicklung des ungeborenen Kindes sicher zu überwachen.

Gerade bei schwer an COVID-19 erkrankten Schwangeren kommt es häufiger vor, dass Kinder vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt kommen und somit als Frühgeborene gelten. Dies kommt insbesondere im letzten Trimenon der Schwangerschaft vor, etwa ab der 27. Woche. Die Wehen werden dann meist aus medizinischen Gründen eingeleitet, etwa weil die Mutter zum Beispiel an Präeklampsie leidet.

Nach der Geburt werden Kinder kranker Mütter häufiger im Krankenhaus beobachtet, oft weil sie vorzeitig geboren wurden. Aber nach der Geburt geht es ihnen laut derzeit verfügbaren Forschungsergebnissen genauso gut wie den Kindern von Frauen, die nicht mit COVID-19 infiziert wurden.

Coronavirus in der Schwangerschaft: Was tun bei häuslicher Quarantäne?

Benachrichtige den Gynäkologen, wenn du schwanger bist und dich aufgrund einer Infektion oder eines Verdachts auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in häuslicher Isolation oder Quarantäne befindest. Routinekontrollen können auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die notwendigen Untersuchungen laufen jedoch wie geplant. Dein Gynäkologe und dein Gesundheitsamt und mit dir besprechen, was zu tun ist, wenn du schwere Symptome haben solltest, sei es im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder verursacht durch eine COVID-19-Erkrankung.

Coronavirus in der Schwangerschaft: Warum ist es so wichtig, während Schwangerschaft und Stillzeit zu impfen?

Die Impfung gegen COVID-19 schützt schwangere und stillende Frauen vor schweren Erkrankungen und beugt Komplikationen beim Ungeborenen oder Neugeborenen vor.

Schwangere erkranken häufiger an COVID-19 schwer als andere Frauen. Dies kann auf Veränderungen des Immunsystems und der Atmung während der Schwangerschaft zurückzuführen sein. Das bedeutet, dass schwangere Frauen mit COVID-19 eher eine Lungenentzündung entwickeln und im schlimmsten Fall eine Beatmung auf einer Intensivstation benötigen. All dies gilt insbesondere, wenn die Schwangere Vorerkrankungen wie Diabetes, starkes Übergewicht oder Bluthochdruck hat oder älter als 35 Jahre ist.

Sie haben auch ein erhöhtes Risiko für bestimmte Schwangerschaftserkrankungen wie Präeklampsie, wenn Frauen sich während der Schwangerschaft mit COVID-19 infizieren. In einigen Fällen kann dies eine frühe Einleitung der Geburt oder einen Kaiserschnitt bedeuten.

Die Corona-Impfung führt zur Bildung von schützenden Antikörpern gegen das Coronavirus. Diese Antikörper erreichen auch das ungeborene Kind, wenn die werdende Mutter geimpft wird. Antikörper können auch über die Muttermilch von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Unklar ist jedoch, ob die Antikörper der Mutter auch das Kind vor einer COVID-19-Erkrankung schützen.

Eine vollständige Impfung mit einer Auffrischungsimpfung verhindert in der Regel keine Infektion mit der Omicron-Variante, beugt aber schweren Erkrankungen gut vor.

Coronavirus in der Schwangerschaft: Was passiert bei der Geburt?

Wenn du mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert bist, oder es vermutest, solltest du die Geburtsklinik nach Möglichkeit vor der Ankunft informieren. Dann unternimmt die Klinik zusätzliche Schritte zum Schutz aller Beteiligten. Beispielsweise trägt das Personal während der Wehen Schutzkleidung und es dürfen möglicherweise nur bestimmte Räume oder Bereiche der Klinik betreten werden.

Eine COVID-19-Erkrankung allein ist kein Grund für einen Kaiserschnitt, es sei denn, der Gesundheitszustand der Gebärenden schließt eine natürliche vaginale Entbindung aus. Wassergeburten werden zum Schutz von Hebammen und Babys schon bei einem Verdacht auf eine Infektion nicht empfohlen. Denn das Virus kann im Kot enthalten sein und somit infektiös.

Um die Wehen weniger schmerzhaft zu machen, kann je nach Bedarf eine normale Epiduralanästhesie (PDA) oder eine Spinalanästhesie verabreicht werden. Deutsche Experten raten wegen der Freisetzung von Aerosolen von der Anwendung von Lachgas gegen Schmerzen ab.

Wenn es dem Neugeborenen schlecht geht, ist es vorteilhaft, direkt in einem Krankenhaus zu sein, denn so steht ein Kinderarzt auf Abruf bereit.

Nach der Geburt kann ein Baby bei einer an COVID-19 erkrankten Mutter leben, wenn Mutter und Kind dies umsetzen können und einige Hygieneregeln einhalten. Babys haben ein sehr geringes Infektionsrisiko, und selbst, wenn sie sich anstecken, entwickeln sie selten Symptome. Andererseits profitieren Babys, insbesondere Frühgeborene, vom regelmäßigen (Haut-)Kontakt mit ihrer Mutter. Also spricht bisher nichts gegen denselben Raum und viel Hautkontakt.

Normalerweise kann ein Sanitäter während der Wehen anwesend sein. Die genauen Regeln für Begleitpersonen legt jede Klinik so fest, dass sie dem Infektionsgeschehen im Bereich entsprechen. Frage hierzu im Vorfeld in der Klinik nach. Diese Informationen finden sich in der Regel auf der Website des Krankenhauses.

In manchen Fällen ist es jedoch nicht gestattet, mehrere Personen mitzubringen oder Begleitpersonen während der Wehen zu wechseln. Wenn sich eine gebärende Frau mit COVID-19 infiziert, kann möglicherweise sogar niemand außer dem Krankenhausteam die Geburt begleiten.

Zusammenfassung und Fazit – Coronavirus in der Schwangerschaft 

Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko bei Schwangeren. Wenn du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, wirst du in vielen Fällen keine oder nur leichte Symptome haben. Allerdings erkranken Schwangere häufiger schwer an Covid-19 als nicht schwangere Frauen.

Nach Recherchen entwickeln etwa 10 Prozent der Schwangeren oder Gebärenden nach einer bestätigten oder vermuteten Infektion einen schweren Verlauf von Covid-19. Daher müssen Schwangere auch häufiger intensivmedizinisch behandelt werden als gleichaltrige Nichtschwangere.

Die Schwangerschaft selbst gilt als Risikofaktor. Beispielsweise wird das Immunsystem heruntergefahren, um das Baby nicht als „Fremdkörper“ zu sehen. Auch bestimmte Vorerkrankungen erhöhen das Risiko.

Das Coronavirus kann im Mutterleib oder während der Wehen auf das Baby übertragen werden. Allerdings kommt dies nach heutigem Kenntnisstand selten vor, und Neugeboreneninfektionen verursachen offenbar nur in seltenen Fällen Symptome.

Abgesehen von dem Risiko einer Frühgeburt gibt es laut einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Geburtshilfe und Pädiatrie keine Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf den Fötus oder das Neugeborene. Daher wurde bisher keine Häufung von Fehlgeburten oder Fehlbildungen im Zusammenhang mit einer Infektion berichtet.

Generell erhöht jedoch eine schwere Infektion der Mutter, beispielsweise mit hohem Fieber, das Risiko für Komplikationen oder Missbildungen im ersten Trimester. Daher sollten sich insbesondere Frauen mit Kinderwunsch rechtzeitig impfen lassen, damit der Impfschutz vor oder in der frühen Schwangerschaft besteht.

Eine Impfung gegen Covid-19 bietet auch Schwangeren den besten Schutz vor einer Ansteckung oder schweren Krankheitsverläufen. Schwangere Frauen, die noch nicht oder nicht vollständig geimpft sind, sollten den Covid-19-Impfstoff ab dem zweiten Trimester erhalten und im Abstand von drei bis sechs Wochen zwei Dosen des mRNA-Impfstoffs erneut. Auch Auffrischimpfungen für Schwangere werden ab dem zweiten Trimester empfohlen. Eine Impfung im ersten Schwangerschaftstrimester ist außerdem absolut kein Grund für eine Abtreibung.

Neben der Impfung können empfohlene Verhaltensregeln vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen. Daher gilt gerade in der Schwangerschaft, Abstand halten, häufig und gründlich die Hände waschen, regelmäßig lüften und tendenziell immer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Überdies sollten enge Kontaktpersonen ab dem 12. Lebensjahr geimpft werden.

Schreibe einen Kommentar