Kann man Einfluss darauf haben, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?

Maßanfertigung Mädchen oder Junge? Obwohl dies nicht so einfach ist, gibt es einige natürliche Wege und Umstände, die das Geschlecht eines Babys beeinflussen können.

Das Geschlecht des Babys während der Empfängnis oder Schwangerschaft beeinflussen zu können, ist aus vielen verschiedenen Gründen ein Traum für manche werdende Eltern. Ob von Großmüttern oder aus dem wuchernden Internet, es kursieren viele Tipps, wie Eltern auf natürliche und harmlose Weise das Geschlecht ihres neuen Kindes beeinflussen können.

Viele dieser Theorien sind trügerisch und nicht wissenschaftlich belegt. Ob ein Mann beim Sex Socken trägt, hat zum Beispiel absolut keinen Einfluss auf das Geschlecht des Nachwuchses. Es gibt aber trotzdem gewisse Möglichkeiten, das Geschlecht zu beeinflussen und diese sollst du nun erfahren.

Mädchen oder Junge nach Wahl?

Ob dein Kind ein Junge oder ein Mädchen wird, hängt von den vom Vater vererbten Chromosomen ab. Die Eizelle der Mutter enthält immer ein X-Chromosom (bei Frauen). Spermien enthalten jedoch weibliche oder Y-Chromosomen (Männer). Bei der Befruchtung der Eizelle fügen sich die Chromosomen zusammen. Die Kombination von XY ergibt einen Jungen und die Kombination von XX ein Mädchen.

Statistisch gesehen sind die Chancen für Jungen und Mädchen bei der natürlichen Empfängnis fast gleich, und es gibt keinen medizinischen Beweis dafür, dass wir bei der Zeugung darauf Einfluss nehmen können.

Mädchen oder Junge? – Der passende Zeitpunkt der Empfängnis


Möglicherweise hast du schon einmal etwas von der „Shettles-Methode“ gehört? In den 1970er Jahren entdeckte Dr. Shettles, dass männliche und weibliche Samenzellen unterschiedliche Eigenschaften haben. Das Erkennen dieser Unterschiede kann Paaren helfen, einen Jungen oder ein Mädchen zu zeugen, glaubt der Experte zumindest.

Shettles fand heraus, dass männliche Samenzellen kleiner sind, schneller schwimmen und eine kürzere Lebensdauer haben als weibliche Samenzellen. Er war sich sicher, dass, wenn man um den Eisprung herum Geschlechtsverkehr hätte, die männlichen Spermien die Eizelle vor den weiblichen Spermien erreichen könnten. Wenn das Ei anschließend befruchtet wird, bekommt das Paar einen Jungen.

Es wurde festgestellt, dass weibliche Samenzellen langsamer, stärker und länger überleben als männliche Samenzellen. Das bedeutet, dass Sex früher im Fruchtbarkeitsfenster bedeutet, dass die Samenzellen die Eizelle noch befruchten können, sodass die Chance, ein Mädchen zu bekommen, höher ist.

Obwohl es sich um eine interessante Theorie handelt, zeigt die Forschung mittlerweile, dass der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs im Zusammenhang mit dem Eisprung nicht wirklich beeinflusst, ob ein Junge oder ein Mädchen zu erwarten sein wird.

Mädchen oder Junge? – Eine Frage der Stellung

Ungeachtet aller Expertisen und Hinweise hält sich die Annahme eisern, dass die Position des Mannes während des Geschlechtsverkehrs während der Ejakulation die Schwangerschaft und damit das Geschlecht des Babys beeinflussen kann.

Eine tiefe Penetration bedeutet etwa, dass männliche Samenzellen, die schneller schwimmen können, beginnen, sich dem Muttermund zu nähern und daher eher die Eizelle erreichen und somit einen Jungen gebären. Um mit einem Mädchen schwanger zu werden, ist allerdings tiefes Eindringen zu vermeiden und Sex ist besser in einer Missionarsstellung zu haben.


Dies ist eine weitere interessante Theorie, aber es gibt keine Beweise dafür. Tatsächlich wird immer wieder betont, dass es keine Möglichkeit gibt, das Geschlecht eines Kindes nur aufgrund der sexuellen Position bei der Zeugung zu beeinflussen. Begeisterte Vertreter dieser Idee lassen sich davon allerdings nicht beeindrucken.

Mädchen oder Junge? – Richtig essen und trinken

Auch der Ernährungszustand der Frau ist wichtig, wenn eine Schwangerschaft geplant ist. Der historische Grund dafür ist, dass es viel schwieriger war, einen Jungen zu erziehen, wenn die Vergangenheit schlecht war. Es gibt also mehr Mädchen, die in Hungerjahren geboren werden, und mehr Jungen, die in guten Jahren geboren werden.

In unserer wohlhabenden Gesellschaft gibt es derzeit nur wenige schlechte Jahre. Dennoch können sich die Ernährung einer Frau und eventuelle Mangelerscheinungen auf das Geschlecht des Babys auswirken. Ernährt sich eine Frau besonders energiereich, steigen ihre Chancen auf einen Jungen. Sehr zart gebaute Frauen neigen ebenso wie gestresste Frauen dazu, Mädchen zu bekommen.

Aber lass dich bitte nicht dazu verleiten, bewusst zu hungern, um ein Mädchen zu bekommen. Dadurch riskierst du vielmehr andere, schwerwiegendere Probleme wie Missbildungen oder sogar Fehlgeburten.

Der Zervixschleim der Gebärmutter ist zum Zeitpunkt des Eisprungs am „freundlichsten“ für Spermien, weil er alkalischer ist als im restlichen Zyklus. Vor dem Eisprung ist der Schleim sauer, was keine ideale Umgebung für Spermien ist, weshalb nur die besten Spermien überleben.

Es wird angenommen, dass je saurer die Scheidenflora ist, desto wahrscheinlicher werden die stärkeren weiblichen Samenzellen überleben, um ein Mädchen zu empfangen. Ein alkalisches Milieu ist zuträglicher für männliche Samenzellen und daher besser geeignet, um Jungen zu bekommen. Während du versuchen kannst, den vaginalen pH-Wert durch die Ernährung zu beeinflussen, gibt es leider keine Beweise dafür, dass dies zur Beeinflussung des Geschlechts eines Babys auch wirklich funktioniert.

Mädchen oder Junge? – Klima und Wetter

Kaum zu glauben, aber auch das Wetter vor und während der Befruchtung soll eine Rolle dabei spielen, ob das neue Baby ein Mädchen oder ein Junge wird. In warmen Sommern und milden Wintern werden mehr Jungen als Mädchen geboren. Dies ist das Ergebnis einer Studie, in der deutsche Wetter- und Geburtendaten von 1946 bis 1995 verglichen wurden. Eine klare, wissenschaftlich fundierte Erklärung für dieses Phänomen konnte damit jedoch nicht ermittelt werden.

Es wird jedoch angenommen, dass Wärme den Y-Spermien dabei hilft, sich richtig zu entwickeln. Es ist zu vermuten, das ist bedingt durch evolutionäre Schutzmechanismen, die verhindern, dass zu viele Jungen in Armut hineingeboren werden und diese Not womöglich nicht überleben.

Allerdings ist zu heißes Wetter auch nicht gut. Normalerweise wirkt der Körper selbst auf die Kühlung der Hoden ein. Nur manchmal das eben nicht zuverlässig. Bei Kinderwunsch raten Ärzte zum Beispiel von heißem Baden ab, da dies die Hodentemperatur so stark ansteigen lässt und die Spermienproduktion unterdrückt, dass selbst nach einigen Wochen kaum noch Spermien im Ejakulat zu finden sind.

Der gleiche Effekt tritt bei Fieber über 38 Grad für einige Tage auf. Auch langes Sitzen, zum Beispiel mit übereinandergeschlagenen Beinen, kann die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da es die Durchblutung hemmt, die für eine erfolgreiche Kühlung unerlässlich ist.

Mädchen oder Junge? – Alles rein genetisch

Es ist nicht zu leugnen, dass es in einigen Familien eine Tendenz gibt, weibliche oder männliche Nachkommen zu haben. Forscher im Vereinigten Königreich analysierten 500.000 Stammbäume, von denen einige bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Sie fanden heraus, dass, wenn Männer mehr Jungen als Mädchen hatten, ihre männlichen Nachkommen auch mehr Jungen hatten. Ebenso haben Männer in Familien mit überwiegend weiblichen Nachkommen mehr Mädchen.

Auch wenn bisher keine konkrete wissenschaftliche Erklärung dazu gefunden wurde, vermuten Forscher, dass ein bestimmtes Gen dafür verantwortlich ist, dass das Verhältnis von Y- zu X-Spermien im Ejakulat tatsächlich ausgeglichen ist. Es kann eine Y-Sperma-Veranlagung oder eine X-Sperma-Veranlagung vorliegen, oder das Verhältnis ist ausgeglichen.

Wenn ein Mann also besonders viele Brüder und Cousins ​​hat, sind die Chancen auf einen Jungen besonders hoch. Wenn es jedoch mehr Schwestern und Cousinen in seiner Familie gibt, steigen auch die Chancen, ein Mädchen zu bekommen. Ist das familiäre Verhältnis halbwegs ausgeglichen, ist eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent ebenfalls normal. Komplett bestätigt ist das zwar noch nicht, aber immerhin gut zu wissen.

FAZIT – Kann man Einfluss darauf haben, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?

Insgesamt gibt es offenbar mehrere Möglichkeiten, das Geschlecht eines Kindes zu beeinflussen. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass dies die Wahrscheinlichkeit nur um wenige Prozentpunkte erhöht. Alle sind also zuverlässig unsicher.

Vielleicht aus guten Gründen. Schließlich ist es eine Weisheit der Natur, die Geburten von Jungen und Mädchen über die Jahre ungefähr im Gleichgewicht zu halten. Was passiert, wenn ein Geschlecht bevorzugt wird, kann man zum Beispiel in China beobachten. Dort hat die Ein-Kind-Politik, gepaart mit einer zunehmenden Zahl weiblicher Fehlgeburten, zur Entführung von Mädchen aus anderen Ländern geführt, da ein Überangebot an Männern bedeutet, dass zu wenige chinesische Männer eine Frau finden können.


Hierzulande ist es für Gynäkologen nicht unüblich, das Geschlecht erst dann preiszugeben, wenn die Frist für einen möglichen Schwangerschaftsabbruch abgelaufen ist. Denn während das Geschlecht des Kindes keine Rolle spielt, erleben manche Frauen dennoch unerwartete Enttäuschungen, auch wenn sie sicher sind, dass es ihnen nichts ausmachen wird. Sie hatten sich insgeheim eine kleine Prinzessin oder einen lebhaften kleinen Jungen gewünscht.

Aber keine Sorge, sobald das Baby geboren ist, werden diese Gefühle normalerweise schnell verschwinden. Da jedes Kind ein süßes kleines Individuum ist, wird es den Eltern viel Freude bereiten. Wer sagt, dass Mädchen nicht mit Jungen konkurrieren können und Jungen nicht kreativ und freundlich sein können? Auch an dieser Stelle sollte endlich Schluss sein mit Vorurteilen und überholten Stereotypen.

Somit gibt es bei den genannten Methoden keine absolute Garantie, dass es wie jeweils gewünscht tatsächlich ein Junge oder ein Mädchen wird. Dazu bedarf es der Geschlechtsauswahl mittels Präimplantationsdiagnostik. Aber die Wahrscheinlichkeit lässt sich in gewissem Maße in die gewünschte Richtung regulieren. Diese Tipps sind außerdem absolut unbedenklich, etwas Ausprobieren schadet also nicht.

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